Hallo zusammen,
Lucy, vielen Dank für Deinen sehr interessanten und so umfangreichen Lesebericht! Besonders freut mich, dass Du "Grabesgrün" gelesen und auch für so lesenswert befunden hast! Und Dich nun auch schon auf den zweiten Band freust! Für mich war das mal wirklich ein Ausnahme-Thriller/Krimi. Ich habe lange schon keinen mehr mit so viel Genuss gelesen. Ich fand ihn atmoshärisch so faszinierend dicht.
Deinen Bericht zu "Der Verdacht des Mr. Whicher" fand ich auch sehr interessant. Hier hatte schon jemand (ich glaube Rachel, oder?) darüber berichtet und mir wurde da (zum Glück) schon klar, dass man das wenn wirklich als Sachbuch lesen sollte. Denn das ist es ja im Grunde genommen wohl. Das bestätigst Du hier. Somit weiß ich: Sollte meine Neugierde mal siegen, dann muss ich mit der Erwartungen ein Sachbuch zu lesen, herangehen.
So, so, Binchen, "Kühler Grund" hast Du Dir also sofort ertauscht! Da war der Lockstoff ja genau richtig ausgelegt!
Fevvers, ich bin mir zwar noch nicht sicher, wie mir dann Band 4 von Stuart MacBride gefallen wird, aber darüber muss ich mir ja jetzt erst mal noch keine Gedanken machen!

Ich habe keine Ahnung ob mir das dann nicht zu viel wird, wenn es so ganz und gar blutrünstig zugeht.
Was mich aber sehr interessiert ist, dass MacBride mit Band 4 Weichen für neue Richtungen stellt. Denn auch ich finde es nur ratsam, dass man entweder Serien nicht für endlos auslegt, sondern sie auf eine bestimmte Anzahl von Bänden begrenzt. Oder aber die Weichen schon mal neu stellt. Dann bleibt es spannend und läuft sich nicht von allein schon tot! Gut das bei MacBride im Hinterkopf zu haben!
Davon ab, finde ich es sowieso realistischer, dass sich im Leben mal was ändert. So etwas macht ein Buch dann auch direkt authentischer für mich!
Gut auch zu wissen, dass Du bei Reginald Hill mit dem kreuz und quer lesen ebenfalls gut zurecht kamst. Denn ich möchte wirklich lieber davon erst mal die Bände lesen, die ich zu Hause habe. Und die sind halt von mitten drin!
Mit "Die letzte Sure" bin ich nach wie vor zufrieden! Es bleibt faszinierend durch die andere Welt die ich dadurch betrete und kennenlerne. Und es bleibt spannend, weil ich gern wissen möchte, wer das Mädchen in den Tod getrieben oder umgebracht hat! Die Hauptfigur ist mir auch nicht gleichgültig. Obwohl die Einstellungen von Nayir keinesfalls meinen eigenen entsprechen. Aber sie scheinen mir für einen Mann dieser Religion in dieser Umgebung authentisch. Und das ist mir viel lieber und wertvoller als eine Person, die mir durch und durch sympathisch ist, weil sie viel weltoffener ist, als die meisten Menschen/Männer dort wirklich sind. Ich finde es gut, dass Zoe Ferraris sich da zu nichts unglaubwürdigem hat hinreißen lassen! Zwar hoffe ich, dass Nayir sich noch entwickelt und auch lernt umzudenken. Aber wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Denn er ist halt dort mit den Gesetzen und Moralvorstellungen, die dort gelten, groß geworden. Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass er eine Frau findet. Denn ich würde zu gern mal Mäuschen spielen in einer Ehe dort in Saudi Arabien. Die Einblicke die mir Zoe Ferraris in die Beziehungen dort bisher schon gegeben hat reichen um mich sehr neugierig darauf zu machen, wie dort ein Eheleben genau aussehen könnte.
Ihr seht: Für mich sehr interessant! Und nicht nur das, sondern wirklich auch ein bisher guter Krimi.
Edit: Übrigens wird nicht nur aus der Sicht von Nayir erzählt. Auch eine Frau kommt zu Wort. Das bereichert das Buch noch mehr, denn so erhält der Leser auch Einblick in die Gedanken und Gefühle einer Frau dort. Besonders auch zu den Dingen, die Frauen dort dürfen oder nicht, was sie als relativ normal ansehen und welche Verbote und Verhaltensweisen von Männern sie verletzen trotz dass es für sie Normalität ist. Da schafft Zoe Ferraris auch eine recht gute Gradwanderung, wie ich finde. Gut finde ich aber nach wie vor, dass die eigentliche Hauptfigur eine männliche Figur ist, die auch streng gläubig ist und die dortigen Verhaltensmaßregeln sehr genau nimmt. Die weibliche Figur, die sich sichtlich nicht sehr wohl und glücklich mit den Beschneidungen ihrer freien Entfaltung als Frau fühlt, bildet aber einen sehr interessanten Kontrast.