Guten Morgen ihr Lieben,
grundsätzlich teile ich Deine Ansicht, liebe Barbara, was solche Projekte angeht, und denke auch, dass dem Original einer Adaption gegenüber Vorzug zu geben ist. Aber im Falle Shakespeares sehe ich das anders, da begrüße ich Adaptionen, da es ja Bühnenstücke sind, die man zwar ohne Frage auch mit großem Genuss lesen kann (macht man aber ja mit Drehbüchern auch nicht, da schaut man auch lieber den Film), aber sie sind ja in erster Linie zur Aufführung gedacht. Ein Highlight natürlich so etwas im Theater zu sehen. Aber auch filmische Inszenierungen der Stücke Shakespeares mag ich. Besonders toll finde ich die klassischen darunter, so z. B. „Hamlet“ von und mit Kenneth Branagh, der sich auch der Originaldialoge aus dem Stück von Shakespeare bedient. Das ist großartig, besser geht kaum! Und da mache ich mir gerade selbst Lust drauf, den Film nochmal anzuschauen; ich sah ihn damals in einem kleinen Kino, das ein ganz besonderes Programm anbietet. Aber auch die modernen filmischen Adaptionen finde ich reizvoll (besonders „O“ mit Julia Stiles finde ich klasse! Eine tolle und moderne Version von Shakespeares „Othello“, die auch zeigt wie zeitlos seine Stoffe sind). Dass nun innerhalb des Hogarth Shakespeare Projekts Stücke von Shakespeare als Roman erzählt werden, fasse ich als eine weitere Möglichkeit auf, seine Stoffe zu „inszenieren“. Ich habe mir Shakespeares Stück „Der Widerspenstigen Zähmung“ parallel als kostenloses ebook heruntergeladen, um parallel hineinzuschauen und einen Eindruck erhalten zu können. Und wenn ein Projekt zu so etwas einlädt, finde ich das toll!
Um welchen klassischen Autor handelte es sich bei dem anderen Projekt, auf das Du kürzlich gestoßen bist, Barbara? Wenn es sich hierbei um Romane handelt, die in neuer Version erzählt werden, stößt das auch vermutlich nicht auf mein Interesse. Aber neugierig wäre ich.
Im Literarischen Quartett wurde am 05.05.2017 (Sendung
online) über ein weiteres Buch des Hogarth Shakespeare Projekts gesprochen. Und zwar über die Adaption zu Shakespeares „Der Sturm“ von Margaret Atwood. Die Diskussion fand ich interessant, auch wenn Einstimmigkeit vorherrschte, dass das Buch keine Empfehlung ist. Aber es war spannend zuzuhören. Besonders, da der Theaterintendant Claus Peymann diesmal Gast der Sendung war, und natürlich noch mal einen besonderen Blick darauf hat.
Zu Euren aktuellen Büchern:
Dass es mit „Rosenstunden“ nun doch noch einen weiteren Band der von Dir mit solchem Vergnügen gelesenen Reihe von Debbie Macomber gibt, liebe Barbara, freut mich zu hören. So kannst Du noch etwas länger bei den Figuren verbleiben, und sogar auf weitere Fortsetzungen hoffen.
Und liebe Mira, ich halte es mit Verfilmungen auch immer so: Erst das Buch lesen, dann den Film schauen. Dass Du Dir für die übrigen Teile von Tom Rob Smith auch die Hörbücher als Alternative vorstellen kannst, ist schön.